Pilates boomt.

Tausende machen es den Großkopferten nach und finden in Fitnessstudios und Volkshochschulkursen ihre persönliche Mitte. Als Quell neuen Lebensglücks gilt den Jüngern der Trendsportart das abdominale „Powerhouse“ des Körpers mit seinen „core muscles“ so lautete es in einem Artikel1 des „Spiegel“  schon vor einigen Jahren. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Worum handelt es sich bei diesem Trend? Zunächst einige Informationen aus dem Online-Lexikon Wikipedia2:

Definition

Pilates, auch Pilates-Methode genannt, ist ein systematisches Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur, primär von Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur. Das Pilatestraining kann auf der Matte und an speziell entwickelten Geräten stattfinden. Erfunden hat es der 1883 in Mönchengladbach geborene Joseph Hubert Pilates. Er nannte seine Methode zunächst Contrology, da es bei Pilates darum geht, die Muskeln mit Hilfe des Geistes3  zu steuern.
Da „Pilates“ kein geschützter Begriff ist und eine einheitlich festgeschriebene Ausbildung fehlt, gibt es weltweit viele unterschiedlich arbeitende Pilatestrainer.

Geschichte

Joseph Hubert Pilates (1883–1967) arbeitete als junger Mann in Mönchengladbach als Brauerei-Gehilfe. Als Deutscher wurde er zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Großbritannien interniert. In dieser Zeit entwickelte er das Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings, welches zu einer guten Konstitution und Haltung beitragen sollte, und zwar zunächst für mit ihm internierte Soldaten.
Er studierte östliche Trainingsmethoden wie Yoga und Zen-Meditation sowie Tierbewegungen und unterrichtete seine Mitgefangenen in der von ihm entwickelten Methode, indem er sie auf Matratzen trainieren ließ.
Pilates kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück und arbeitete dort mit wichtigen Vertretern der Bewegungslehre zusammen, wie etwa Rudolf von Laban, einem Tanzlehrer. Dieser erläutert in seinen Schriften Grundlagen seiner Lehre, nach denen der Tänzer durch den Einklang von Körper, Seele und Geist eine harmonische Verbindung mit dem Universum erfährt und künstlerisch auszudrücken vermag.
1926 wanderte Pilates  nach New York aus. Er eröffnete ein Trainingsstudio mit seiner Lebensgefährtin Clara auf Anregung von Rudolf von Laban im Gebäude des New York City Ballets, was die Nähe der Methode zum Tanz erklärt.
1967 starb Pilates im Alter von 84 Jahren, Für das Fortleben seiner Ideen sorgten Schüler, die eigene Studios eröffneten und die Methode weiterentwickelten.
In den 1990er Jahren wurde Pilates zum Wellness-Trend und von immer mehr Fitnessstudios und anderen Anbietern aufgegriffen.

Die Methode

Die Pilates-Methode ist ein ganzheitliches Körpertraining, in dem vor allem die tief liegenden, kleinen und meist schwächeren Muskelgruppen angesprochen werden, die für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen sollen. Das Training umfasst Kraftübungen, Stretching und bewusste Atmung.
Angestrebt werden die Stärkung der Muskulatur, die Verbesserung von Kondition und Bewegungskoordination, eine Verbesserung der Körperhaltung, die Anregung des Kreislaufs und eine erhöhte Körperwahrnehmung.

 

Grundlage aller Übungen ist das Trainieren des so genannten „Powerhouses“, womit die in der Körpermitte liegende Muskulatur rund um die Wirbelsäule gemeint ist, die so genannte Stützmuskulatur. Die Muskeln des Beckenbodens und die tiefe Rumpfmuskulatur werden gezielt gekräftigt.

Wichtige Prinzipien

Pilates-Prinzipien wurden erstmals in dem 1980 veröffentlichten, ersten Buch über Pilates The Pilates Method of Physical and Mental Conditioning erwähnt. Joseph Pilates selbst verwendete das Wort Prinzipien übrigens nicht. Die Prinzipien sind also etwas, was später aus der Methode extrahiert wurde. Die sechs Prinzipien wurden später in anderen Büchern über Pilates nahezu gleichlautend verwendet. Die sechs Prinzipien, die Friedman & Eisen beschreiben sind:

  • Konzentration – concentration
  • Zentrierung – centering
  • Kontrolle – control
  • Atmung – breathing
  • Präzision – precision
  • Fluss – flowing movement

Später wurden diese oft um weitere Prinzipien ergänzt. Hier eine Beschreibung der häufig genannten Prinzipien:

Kontrolle
Ein wesentlicher Grundsatz des Trainings ist die kontrollierte Ausführung aller Übungen und Bewegungen. Dadurch sollen auch die kleineren „Helfermuskeln“ gestärkt werden.

Konzentration
Mit Hilfe von Konzentration sollen Körper und Geist in Harmonie gebracht werden. Jede Bewegung soll mental kontrolliert werden, die Aufmerksamkeit soll ganz auf den Körper gerichtet sein.

Atmung
Bewusste Atmung spielt bei Pilates eine wichtige Rolle. Sie soll Verspannungen entgegenwirken und die Kontrolle über den Körper erhöhen. Deshalb wird die Atmung in das Zwerchfell trainiert.

Zentrierung
Mit Zentrierung ist die Stärkung der Körpermitte gemeint, das so genannte Powerhouse, das vom Brustkorb bis zum Becken reicht und alle wichtigen Organe enthält. Die Stärkung der Powerhouse-Muskulatur kräftigt vor allem den Rücken und kann sich bei Rückenschmerzen positiv auswirken.

Entspannung
Bewusste Entspannung soll helfen, Verspannungen aufzufinden und zu lösen. Entspannung ist bei Pilates jedoch nicht das Gegenteil von Körperspannung.

Fließende Bewegung
Alle Übungen werden in fließenden Bewegungen ausgeführt, ohne längere Unterbrechungen. Es gibt keine abrupten isolierten Bewegungen.

Kritik

Vielfach wird kritisiert, dass die Bezeichnung Pilates-Trainer nicht geschützt ist. Zahlreiche Trainer hätten nur einen Wochenend-Crashkurs absolviert. Statt dessen sei eine umfassende Ausbildung notwendig, um Kenntnisse über die Gefahren des Pilatestrainings zu erlernen. Es gebe jedoch keine einheitlichen Richtlinien für die Ausbildung. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es kaum. Vorsicht sei bei diversen Übungen bei Übergewichtigen geboten. Wer unter chronischen oder akuten Erkrankungen leidet, sollte grundsätzlich seinen Arzt um Rat fragen. Gefährlich seien unter anderem Entzündungen jeder Art, akute Bandscheibenvorfälle und Osteoporose mit Extremstellungen der Wirbelsäule.
Soweit einige Ausführungen von „Wikipedia“

Medizinische Beurteilung

Es ist medizinisch unbestritten, dass eine gezielte Stärkung einzelner Muskelpartien helfen kann, chronische Rückenschmerzen zu lindern bzw. zu vermeiden. So bieten z.B. einige Krankenkassen eine „Rückenschule“ an. Dort lernt man nicht nur, wie man sich so bückt, dass die Wirbelsäule geschont wird, sondern man bekommt auch entsprechende gymnastische Übungen gezeigt4 mit denen ein chronischer Rückenschmerz durch eine gezielte Stärkung einzelner Muskelpartien vermieden werden kann.
Das Pilates -Training geht aber weit darüber hinaus und umfasst auch den geistlichen Bereich.
J. Pilates5  begann in jungen Jahren intensiv damit, seinen Körper zu kräftigen und betrieb Bodybuilding, Gymnastik, Turnen, Boxen und Skifahren. Daneben beschäftigte er sich auch mit fernöstlichen Entspannungs- und Meditationspraktiken wie Zen und Yoga.
Er nannte sein Training zuerst Contrology, da es bei den Übungen darum geht, die Muskeln mit Hilfe des Geistes zu steuern. Die etwa 500 Übungen im Pilates sind eine Zusammenstellung von verschiedenen Trainingsmethoden, die eine Mischung von Yoga, Atem- und Entspannungsübungen, sowie Ganzkörper-, Muskel- und Krafttraining darstellen.
Es ist daher mehr als nur ein Weg, seinen Körper fit zu halten. Pilates umfaßt auch Konzentrations-, Meditations- oder Entspannungsübungen, die den fernöstlichen Systemen entlehnt sind. Pilates wird oft mit Yoga, Imaginationen oder anderen esoterischen Praktiken kombiniert oder zusammen angeboten. In einer Studie (Gegenüberstellung einer Pilates- und einer Gymnastikgruppe) ergab sich, dass die erzielbaren Verbesserungen bei den Gymnastikübenden nur einen etwas geringeren Umfang hatten.

Geistliche Beurteilung

In einem Artikel für den Decathlon -Sportlerblog heißt es u.a:“ … Hinzu kommt, dass das Powerhouse das Energiezentrum des Körpers bildet. Als Energie ist hier nicht nur die körperliche Kraft sondern auch die geistige Kraft und Vitalität gemeint. Das hat übrigens schon Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert erkannt und auch chinesische Wissenschaftlicher schwören seit Jahrtausenden auf die Bedeutung des Körperzentrums:   Bewegungen die von der Körpermitte bzw. dem Powerhouse ausgehen, ermöglichen die optimale Umsetzung des Energiepotenzials. Pilates ist also auch eine Disziplin, um das Körperbewusstsein zu verbessern und Kräfte freizulassen.“
Deshalb gilt: Obwohl die Körperübungen im Vordergrund stehen, gelten auch bei Pilates die bei Yoga, Autogenem Training und Zen-Meditation bestehenden geistlichen Gefahren.
Ebenso ist zu bedenken, dass alle Therapien wie Pilates (und auch Yoga), die eine Konzentration auf den eigenen Körper zum Inhalt haben, geistlich zu hinterfragen sind. Bei Pilates sind es bestimmte Muskelgruppen, die gestärkt werden sollen.
Durch Konzentration auf diese rund um das Becken liegenden Muskelgruppen wird ein Nutzen für den ganzen Körper erwartet.

Fazit

Grundsätzlich ist nichts gegen ein Training von Muskelgruppen einzuwenden wie dies z.B. beim Zirkeltraining oder bei Kraftübungen in Fitnessstudios der Fall ist, mit dem Ziel diese  Muskelgruppen zu stärken.  Dies kann – wie eine Rückenschule- auch bei Rückenproblemen eine Hilfe sein.
Pilates jedoch ist in seiner Wirkung eine Mischung aus Yoga, Atemtherapie, Krafttraining und Entspannung. So bringt es Lutz Hertel, Vorsitzender des Deutschen Wellness Verbandes in Düsseldorf auf den Punkt7.
Aufgrund der Nähe zu unbiblischen Philosophien, verbunden mit der Konzentration  auf den eigenen Körper stellt das Praktizieren von Pilates, wie auch andere aus fernöstlichen Gedankengut stammende Methoden eine Form der Selbsterlösung dar.
Darum gilt für Christen hier das Bibelwort:

Sehet zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leere Täuschung, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht Christus gemäß.
Kolosser 2, 8

Im Ergebnis bedeutet dies, kein Pilates zu praktizieren und falls schon geschehen -vielleicht in Unkenntnis der geistlichen Quellen dieser Methode – darüber Busse zu tun.

In einem Artikel zu Sport und Fitness wird die enge Verbindung zwischen Yoga und Pilates herausgestellt: Dies soll hier als Anhang noch dargestellt werden.

Warum sind Yoga und Pilates so ähnlich?8

Die Optimierung des Energieflusses im Körper ist das gemeinsame Ziel von Yoga und Pilates. Daher sind sich Übungen aus beiden Bereichen oftmals recht ähnlich.
Yoga und Pilates bündeln die Energie im Körper
Auf dem Weg zu einem gesunden, ausgeglichenen Leben setzen viele Menschen auf Entspannungsübungen. Immer populärer wird dabei auch in der westlichen Welt das Yoga. Ursprünglich stammt es aus Indien. Doch inzwischen praktizieren mehrere Millionen Deutsche regelmäßig die Übungen. Sie wollen damit die in ihnen steckende Energie bündeln und in die richtigen Bahnen lenken. Denselben Ansatz verfolgt auch Pilates.
Es geht also sowohl beim Yoga als auch beim Pilates um die Energie, die in jedem einzelnen Menschen steckt. Die Fähigkeit, sie zu bündeln, hat jeder – er muss nur die richtigen Übungen ausführen. Die Begrifflichkeiten von Yoga und Pilates unterscheiden sich, doch mit unterschiedlichen Worten wird Ähnliches beschrieben. Diese Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr, denn Pilates ist wesentlich sowohl vom Yoga als auch vom chinesischen Qigong beeinflusst.
Pilates spricht mit modernen Bezeichnungen und Schlagwörtern wie „Powerhouse“ vor allem auch viele junge Menschen an. Das Wort bezeichnet die zentralen Muskeln des Körpers, etwa im Rücken, im Bauch, in der Brust und im Bereich des Beckens. Auf dem Powerhouse basieren die meisten Übungen im Pilates.
Ruhige Atmung und konzentrierte Übungen bei Yoga und Pilates.

 

Beim Yoga wie beim Pilates spielt die Atmung eine sehr wichtige Rolle. Im Mittelpunkt stehen langsame und fließende Bewegungen. Dazwischen stehen immer wieder Dehnungen auf dem Programm. Der Übergang zwischen Yoga und Pilates ist daher durchaus fließend.