von Prof. Dr. med. Manfred Weise
Das Interesse an Yoga-Kursen hat in den letzten Jahren in unserem Lande erheblich zugenommen. Kurkliniken und andere Rehabilitationseinrichtungen, Volkshochschulen, Kirchen und Krankenkassen bieten regelmäßig Yoga-Kurse an.
Im Programmheft einer großen Krankenkasse sind unter Entspannungs-Kursen aufgeführt:
Es heißt dort: „Hektik im Beruf und Familie, Leistungsdruck und Prüfungsstress führen zu Nervosität, Gereiztheit, Unruhe und Schlaflosigkeit. Sie können jedoch etwas dafür tun, Abstand zu gewinnen
und Stress zu vermeiden.“ In dem Prospekt heißt es dann weiter: „Yoga bedeutet im weiteren Sinne bewusst leben.“
„Im Yoga wurde über Jahrtausende ein System von Körperübungen (bzw. Haltungen = Asanas) entwickelt, das die Konstitution tief greifend beeinflusst. Folglich wächst bei regelmäßigem Üben von Yoga die
gesundheitliche Stabilität; auch gestörte Organfunktionen harmonisieren sich allmählich. Darüber hinaus bewirken Yoga-Übungen unmittelbar körperliche Entspannung und seelische Ausgeglichenheit und
führen zu innerer Ruhe“. Soweit dieser Prospekt.
Wie kommt es eigentlich, dass so viele Menschen für diese fernöstliche Entspannungstechnik offen sind? Warum suchen Menschen Heilung bei der Alternativ-Medizin, denn dazu gehört ja Yoga und andere
meditative Praktiken wie autogenes Training und Transzendentale Meditation?
Wir wollen auch der Frage nachgehen, was die Ursache für den Alltagsstress vieler Menschen ist und ob es eine ursächliche Behandlung dafür gibt.
Als Arzt, der täglich eine Anzahl von Patienten mit körperlichen und seelischen Krankheiten begegnet und ihnen helfen möchte, darf ich auch der Frage nachgehen, ob Yoga oder andere so genannte
Entspannungstechniken für die Patienten eine Hilfe sein können oder eine Gefahr bedeuten. Äußerst dankbar bin ich, dass mir bei der Betreuung der Patienten der enorme naturwissenschaftliche
Fortschritt zur Verfügung steht, den wir ja alle in den letzten Jahrzehnten erleben durften. So hat die Entwicklung der Antibiotika zu einem deutlichen Rückgang der gefährlichen
Infektionskrankheiten geführt. Auch neuere sehr wirksame Medikamente bei Herz- und Kreislauferkrankungen haben die Lebenserwartung erheblich verbessert, wobei ein gläubiger Christ sich immer bewusst
ist, dass seine Zeit in Gottes Händen steht. (Psalm 31,16)
Moderne diagnostische Verfahren wie Sonographie, Röntgen, Computertomographie usw. sind bei der Früherkennung von Krankheiten, insbesondere beim Krebs, eine große Hilfe.
In der Chirurgie denken wir auch an die Möglichkeit, verschiedene Organe wie Niere, Leber, Herz usw. zu transplantieren. Auch an verschiedenen Hirnabschnitten sind heute Operationen möglich.
Insgesamt kann man sagen, dass die medizinische Hilfe bei körperlichen Krankheiten in unserem Lande noch nie so gut war wie in der heutigen Zeit. Dennoch erleben wir in dieser Zeit eine starke
Hinwendung zu den verschiedenen Methoden der Alternativ-Medizin wie Homöopathie, Akupunktur, Irisdiagnostik, Fußreflexzonenmassage, Anthroposophische Medizin, Bachblütentherapie, Makrobiotik,
Autogenes Training, Yoga usw. Woran liegt das?
Ich denke, hierbei spielen Nachteile oder Enttäuschungen an der naturwissenschaftlichen Medizin eine Rolle. Dazu möchte ich einige Punkte aufführen:
Yoga ist verwandt mit dem lateinischen Wort jugum (Joch). Die religiöse Wurzel des Yoga ist der Hinduismus in Indien. Der Hinduismus kennt keinen bestimmten Gründer, sonders eine lange historische
Entwicklung, die in 3 Phasen eingeteilt werden kann:
Der Hinduismus ist eine Mischreligion und vereinigt in sich Brahmanismus (Brahma = unpersönliche Weltseele, universaler Geist, Urgrund allen Seins), verschiedene andere Philosophien, Mythologien,
Elemente aus dem Buddhismus, Christentum und Islam und viel Okkultismus. Mahatma (große Seele) Gandhi meinte: „Im Hinduismus ist Raum für die Verehrung aller Propheten der Welt.“ Alle seien
Erscheinungen in menschlicher Gestalt (Avatara) des einen "Urgottes", der einen Weltseele Brahman: Konfuzius, Laotse, Buddha, Jesus, Mohammed usw.
Der Hinduismus stelle damit die vollkommenste Religion der Erde dar, weil er die universalste ist. Das Christentum sei somit lediglich eine "Teil-Religion" eine "Teil-Wahrheit" - Jesus Christus nur
einer der Propheten. Der Hinduismus ist nur scheinbar eine Religion der Toleranz. In Wirklichkeit ist er eine Religion der Intoleranz gegen jenes Christentum, das Jesu Absolutheitsanspruch ernst
nimmt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich (Johannes 14, 6).
Das Brahman sei ein unpersönliches, höchstes Wesen bzw. eine unpersönliche Weltseele, der universale Geist. Es nimmt die Gestalt von 3 Göttern an:
Da der Hinduismus die geistige Wurzel des Yoga ist, soll diese Religion im Lichte des Wortes Gottes betrachtet werden.
Der Hinduismus meint, der Mensch sei unwissend und erkenne den göttlichen Kern in sich nicht und ebenso wenig seine Bestimmung sich mit dem Brahman zu vereinigen. Deshalb befinde er sich in einem ewigen Kreislauf der Reinkarnation (Wiederverkörperung)der Seele. Die Bibel jedoch offenbart, dass die Strafe Gottes über die sündige Menschheit der Tod ist - der physische und geistliche Tod und sogar der ewige Tod. So heißt es: Es ist den Menschen einmal gesetzt zu sterben und dann kommt das Gericht. (Hebräer 9, 27)
Der Hinduismus denkt, die Erlösung aus diesem ewigen Kreislauf der Reinkarnation ist Yoga. Er kennt 3 grundlegende, gleichberechtigte Wege der Selbsterlösung:
Jnane-Yoga - der Weg der inneren Erkenntnis, der über Yoga Meditation bzw. tiefe Versenkung in den Gegenstand der Meditation, Askese und Studium der "heiligen Schriften" geht.
Karma-Yoga - der Weg der Werke über Pflichterfüllung in Familie und Gesellschaft und über Riten und Zeremonien.
Bhakti-Yoga - der Weg der Frömmigkeit, Hingabe, Liebe über Verehrung eines selbsterwählten Gottes, über Askese, Rituale, Opfer, ständige Wiederholung einer Formel oder des Namens eines Hindu-Gottes (Mantra).
Alle Formen des Yoga haben das gleiche Ziel: Die völlige Herrschaft über das "ich" auf körperlichem, seelischem und geistigem Gebiet zu erlangen. In den verschiedenen Stufen der Versenkung nimmt man
teil an der Einheit der Natur. Aus dem Gefühl der Einheit und der Ganzheit soll dann die eigene Gesundheit erwachsen: Bei den verschiedenen Stufen des Yoga wird schließlich die Erhebung des "ich"
zum höchsten Weg - in Indien zum Brahman-, erreicht. Yoga ist somit eine Religion der Selbsterlösung. In der westlichen Welt erscheint Yoga harmlos als eine Folge von gymnastischen Übungen.
Yoga hat jedoch nichts mit einer neutralen Entspannungstechnik, mit Gymnastik oder Sport zu tun. Yoga ist die untrennbare religiöse Frucht der religiösen Wurzel des Hinduismus - auch der körperliche
Yoga!
Bei Yoga geht es um unbewegliche Haltungen - bei Gymnastik um Bewegungen - es geht um Passivität des Körpers, der Gedanken und des Willens. Diese Passivität ist eine gefährliche offene Tür für eine
Verführung und den Einfluss der Finsternis. Bei Yoga ist das langsame Tempo bis zur vollkommenen Ruhe wichtig (innere Stille, Leere, Passivität) um kosmische Energie aufzunehmen. Bei der Gymnastik
geht es um ein schnelles, lebendiges Tempo, wobei natürliche Energie verbraucht wird.
Das Yoga-Atmen bedeutet nicht ein normales, unbewusstes physiologisches Atmen (Sauerstoff aufnehmen), sondern ein unnormales, bewusstes, geistiges Atmen kombiniert mit körperlicher Unbeweglichkeit.
Beim Yoga-Atmen soll kosmische Energie in die Wirbelsäule bzw. in die so genannten Energiezentren strömen, beim normalen Atmen strömt Luft in die Lungen.
Wichtig beim Yoga-Atmen ist, eine immer längere Pause zu erreichen, um die "kosmische Energie" zu zwingen, sich über die "Energiezentren" zu verteilen.
Es gibt viele Formen des indischen und tibetanischen Yoga. Einige Kernsätze aus dem Werk Mishras erschließen uns die geistige Atmosphäre des Yoga:
das höhere Ich des Menschen ist transzendent und immanent, es ist ohne Anfang und ohne Ende, hat keine Geburt noch den Tod
Yoga bedeutet die Synthese des physischen und metaphysischen Universums
Himmel und Hölle seien nur Produkte des menschlichen Geistes
auch hinter der Magie, Mystik und hinter dem Okkultismus ist das Yoga-System gegenwärtig.
Schon diese 4 Sätze zeigen, dass Yoga und Bibel nicht im Entferntesten zusammenzubringen sind. Die fernöstlichen Systeme und der christliche Glaube sind unvereinbare Gegensätze.
Im Folgenden möchte ich noch etwas zu den 4 Stufen des Yoga sagen, wobei in der westlichen Welt im Wesentlichen die 1. Stufe praktiziert wird.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Yoga bei uns verhüllt im Gewand von Entspannungstechniken oder Gymnastik angeboten wird. Es behauptet eine Lösung für Spannungen, Unruhe, Unfrieden,
Schlaflosigkeit, Süchte usw. zu sein. Es ist aber keine Hilfe, da es nur eine Symptombehandlung darstellt und nicht nach der Ursache fragt. Der Mensch wird in eine schwere okkulte Bindung und
Knechtschaft geführt. Tiefe Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit sind die Folgen - eine Harmonie mit dem Kosmos ist etwas sehr Unpersönliches, Hoffnungsloses, ja der Mensch fühlt sich verloren.
Depression und vermehrte Ich - Sucht können die Folge dieser geistigen Knechtschaft sein. Jeder Mensch hat viel mehr die tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit; ihn bewegt die Frage nach Sinn und Ziel des
Lebens.
Wenn diese Frage nicht geklärt ist, entsteht Unruhe, Hektik, Nervosität. Deshalb kann uns hier niemals eine Religion der Selbsterlösung helfen, sondern nur Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde. Er
hat uns das Leben geschenkt, einmalig, einzigartig, nach Körper, Seele und Geist.
Im Sündenfall hat sich der Mensch von Gott abgewandt, die Gemeinschaft verlassen. Sünde heißt ja Getrenntsein von Gott. In großer Liebe ist unser Schöpfer aber den Menschen nachgegangen. Schon im
Garten Eden rief er: Adam, wo bist du? Jesus Christus, Gottes Sohn, kam als Retter in diese Welt, um verlorene Menschen zu suchen und zu retten. ER starb für meine und Ihre Schuld am Kreuz von
Golgatha. ER ist wahrhaftig auferstanden und sagt: "Ich lebe und ihr sollt auch leben" Menschen, die wirklich Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit haben lädt er heute ein:
"Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid.
Ich will euch erquicken.
Nehmt mein Joch auf euch und lernet von mir,
denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen".
Matthäus 11,28-30
Kein kosmischer Mensch, keine Verlorenheit in dem riesigen Kosmos, sondern ein persönlicher Gott ruft uns zu:
"Weil du so wertgeachtet bist vor meinen Augen
habe ich dich wunderbar gemacht
und ich habe dich lieb".
Jesaja 43,4
Jesus Christus möchte nicht nur unsere Schuld vergeben, alle Not, Lasten hinwegräumen, sondern ewiges Leben schenken in der Gemeinschaft mit IHM. Es kommt auf unsere persönliche Entscheidung an.
Nehmen wir die Einladung an, tun wir Buße und nehmen Jesus als unseren Retter auf, dann sind wir auf dem schmalen Weg, der durch die enge Pforte zum ewigen Leben führt. Lehnen wir diese Einladung ab,
so sind wir auf dem breiten Weg, der in die ewige Verdammnis führt, wie Jesus sagt.
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