Der Begriff Tapen wird für unterschiedliche Anwendungen gebraucht.

 

1. Tapeverbände

Beim  Tapeverband handelt sich um einen von Medizinern verwendeten Verband bei Verletzungen überwiegend in der Sportmedizin.

medizinischer Tapeverband am Finger

Ein Tapeverband (englisch tape ‚Band‘) aus Pflasterklebeband, oft auch kurz als Tape oder Taping bezeichnet, wird in Sportmedizin, Unfall-chirurgie und Orthopädie, sowohl zur Behandlung, als auch zur Prävention eingesetzt. Er stellt dabei die behandelten Gelenke oder Muskeln nicht vollständig ruhig, sondern verhindert nur unerwünschte oder übermäßige Bewegungen (funktioneller Verband).

Die Wirkung beruht darauf, dass die auf der Haut haftenden Pflasterstreifen die auftretenden Kräfte auf die Haut übertragen und so beispielsweise den Kapsel-Band-Apparat eines Gelenkes stützen (Augmentation) und die Wahrnehmung von Körperbewegung verbessern (Propriozeption). Zudem können sie einer Anschwellung des Gewebes entgegenwirken (Kompression) oder verletzte Gelenke oder Knochen an unverletzten fixieren (Schienung).

Die Anwendungsmöglichkeiten von Tapeverbänden sind vielseitig, geeignete Verbände sind unter anderem für alle Gelenke an Armen und Beinen beschrieben.
Grundsätzlich sind die für Tapeverbände verwendeten Pflasterstreifen unelastisch und einseitig mit einer Klebemasse beschichtet. Dabei unterscheidet man abhängig von der Funktion Anker-, Zügel-, Fixations- und Schalungsstreifen.
Verbandsmaterial, das noch vor den Pflasterstreifen als erste Schicht auf die Haut aufgebracht wird, bezeichnet man als Unterziehtape. Unterziehtape und Pflasterklebestreifen werden ohne nennenswerten Anpressdruck faltenfrei angelegt. Voraussetzung dafür sind sowohl eine kompetente Diagnose als auch entsprechendes Fachwissen des Behandlers.

Häufige gut wissenschaftlich belegte Anwendungen sind Verletzungen des Sprunggelenkes (Fuß). Auch der Dachziegelverband beim Bruch einer oder mehrere Zehen zählen dazu. Dabei werden schmale Pflasterstreifen nach Polsterung dachziegelartig übereinander auf dem Zeh befestigt und dabei zur Stabilisierung an der gesunden Zehe fixiert. (man kann einen Zeh ja schlecht eingipsen). Die für Tapeverbände verwendeten Pflaster sind meist weiß oder beigefarben.

2. Kinesio-Taping-Verfahren

Beim Kinesio-Taping (auch Aku-,  Chiro-, Pino-, Medi- oder K-Taping genannt) handelt es sich um einen alternativmedizinischen Verband, dessen Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist und dessen Anwendung deshalb von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt wird.

(Kinesio) Fersen-Taping
Vor rund 30 Jahren entwickelte der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase ein spezielles elastisches Pflaster. Es dehnt sich und zieht sich wieder zusammen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Die ca. 5 cm breiten Tapes werden in zahlreichen Farben hergestellt, wodurch sie nach speziellen Farbenlehren angewendet werden können.

So heißt es in einer Anwenderbeschreibung u.a.: Welche Farbe des Tapes verwendet wird, entscheidet, wie es wirken soll. Blau eignet sich vorrangig für Schmerzen sowie Schwellungen, da es eher beruhigt. Rot aktiviert mittels seiner anregenden Wirkungsweise die Muskulatur.

Kinesio- Tapes werden bei Beschwerden oder vorbeugend  bei Sportlern auch während der Wettkämpfe angewendet.
Die Wirkung beruht nach Aussage der Verfechter der Methode im Wesentlichen auf zwei Faktoren. Zum einen auf der direkten Stimulation der Hautrezeptoren und zum anderen auf einer wellenförmigen Gewebeanhebung unter dem Band. Dadurch würde unter dem Tape die Blut- und Lymphzirkulation erhöht.
Um den gewünschten Effekt zu erzielen, sei es wichtig, dass das Tape exakt passend zum Verlauf der zu unterstützenden Muskeln und Sehnen geklebt wird. Zur Behandlung konkreter Beschwerden ist jedoch stets ein medizinischer Fachmann nötig.

Wissenschaftliche Beurteilung

Die amerikanische Zeitschrift Sports Medicine hat eine Reihe von Studien zur Wirkung von Kinesio-Taping ausgewertet. Danach haben die Tapes kaum messbare und dauerhafte Wirkungen, die eher noch auf Placeboeffekten beruhen.
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten im Gegensatz zu den meisten Privatkassen diese Leistung nicht.

Geistliche Beurteilung

Das Kinesio-Taping wurde auf dem geistigen Hintergrund der alternativmedizinischen Lehre der Kinesiologie entwickelt. In der sogenannten angewandten Kinesiologie werden Begriffe und Lehren aus der Meridian- und der Elementenlehre verwendet. So wird beispielsweise der Begriff  Energie in Anlehnung Sinne von „Lebensenergie“ (CHI) benutzt. Auf diesem Hintergrund ist das Kinesio-Taping für Christen abzulehnen, da Wurzel und Frucht nicht zu trennen sind.
Das Konzept der Kinesiologie ist auch mit anerkannten naturwissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen nicht vereinbar.

(Stand: 5.2014)

Quellen

de.wikipedia.org/wiki/Tapen
de.wikipedia.org/wiki/Kinesio-Tape
de.wikipedia.org/wiki/Kinesiologie
med-library.com