von Christine Müller
Mit „Stirnguss“ und sanften Massagen zu Wohlbefinden und Ausgeglichenheit gelangen. Mit Ingwerwasser, Kurkuma und Butterschmalz entschlacken und entgiften. Im Blumenbad entspannen.
Ayurveda - eine mehr als 3500 Jahre alte Heilmethode aus Indien verspricht Vorbeugung und ganzheitliche Heilung bei vielen Krankheiten. Auch in Deutschland halten ayurvedische Elemente
Einzug in den Pflege- und Reha-Bereich, so z.B. die Aroma-Therapie.
Handelt es sich um eine weitere, kurzlebige Blüte in der Wellness-Landschaft oder eine lebensnahe Möglichkeit der Selbstbehandlung bei vielen Zivilisationskrankheiten auch für Christen?
Ayurveda gilt als die älteste vollständige Gesundheitslehre der Welt und bedeutet übersetzt „Wissen vom Leben“ Es ist ein Lebenskonzept mit moralischen Kategorien, ein System, das auch eine
möglichst umfassende und zugleich einfache Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu geben versucht.
Die Regeln dafür gaben „die Götter den Menschen in die Hand“, damit meinte man, dass das Wissen aus dem übernatürlichen Bereich stammt.
In den westlichen Staaten hat sich Ayurveda vornehmlich in Form des Maharishi-Ayurveda etabliert. Maharishi Mahesh Yogi, als Guru der Beatles durch die Medien gegangen, investierte Millionen in
die Idee „den Ayur-Veda in seiner Ganzheit wiederzubeleben“.
Ayurveda sieht den Menschen als Mikrokosmos und Abbild des ihn umgebenden Makrokosmos wie alles Lebendige bestehend aus den Prinzipien Feuer, Wasser, Erde, Luft und Raum.
Diesen Elementen entsprechen die fünf Sinne Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen, Hören.
Für Ayurveda gründet sich menschliches Leben auf die Komponenten Körper, Sinnesorgane, Geist und Seele, Der Körper existiert als sichtbarer Leib, der über die Sinnesorgane mit der Außenwelt in
Verbindung steht. Als inneres Organ ist auch der Geist auf die Informationen der Sinnesorgane angewiesen. Die Seele schließlich prägt sich durch den Geist und das, was die Sinne aufnehmen.
Wie alles zusammenwirkt, beschreibt der Ayurveda mit dem Konzept der drei Doshas, („Lebensenergien“) Vata, Pitta und Kapha. Auch deren Qualitäten sind vom Mischungsverhältnis von Feuer, Wasser, Erde,
Luft und Raum bestimmt.
Die Doshas charakterisieren die fundamentalen Regulationssysteme des Körpers. Auf die Körperebene bezogen bedeutet Vata das, was sich aus der Aktiviät des Nervensystems ergibt und ist die Ursache
von Bewegung und Aktivität. Pitta steht für wärmesteuernde enzymatische Abläufe. Es soll den Hormonhaushalt regulieren und an der Bildung von Geweben und dem Stoffwechsel beteiligt sein. Kapha
umschreibt Funktionen des Immunsystems und steht für alles, was in und durch Körperflüssigkeiten geschieht.
Die drei Doshas bestimmen auch die Eigenschaften von Menschen. Das Verhältnis der Anteile von Vata, Pitta, oder Kapha zueinander macht den Menschen- oder Konstitutionstyp aus. Die Konstitution soll
die Stärke eines Menschen und seine Krankheitsbereitschaft erklären, seine Reaktionen auf Ernährung, Medikamente, Sinneseindrücke, Klima usw.
Im heutigen Indien werden die wissenschaftliche Medizin (in der Alternativmedizin oft als Schulmedizin bezeichnet) und Ayurveda als traditionelle Volksmedizin gleichermaßen gelehrt. Es
praktizieren dort schätzungsweise 300 000 ayurvedische Heiler, darunter viele Ärzte.
Das Ziel einer ayurvedischen Behandlung ist, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu aktivieren.
Die Stiftung Warentest schreibt dazu: Das Gesamtkonzept des Ayurveda ist nicht plausibel. Es ist geprägt vom Denken der Zeit, in der dieses Medizinsystem entstanden ist, und hat sich seitdem kaum weiterentwickelt. Die Erklärungen, wie Krankheiten entstehen und wie sie zu beeinflussen sind, müssen vor diesem Hintergrund gesehen werden und lassen sich nicht ohne weiteres auf unser heutiges Leben übertragen.
Wann Substanzen arzneilich wirksam sind, definiert Ayurveda anders als die naturwissenschaftliche Pharmakologie.
Im Ayurveda ist die Wirkung bestimmt durch:
Ein ayurvedisches Arzneimittel soll wirken durch:
Ayurvedische Arzneimittel sind meist aus vielen Bestandteilen kombiniert.
Ziel ayurvedischer Medizin ist es, die jeweiligen Ursachen genau zu ermitteln, die den Menschen aus seinem „inneren Gleichgewicht“ gebracht haben, und dann zu beseitigen.
Um die Doshas wieder in ihr ursprüngliches Gleichgewicht zurückzuführen, werden meist verschiedene Methoden miteinander kombiniert.
Verschiedene Elemente dieser Kur haben in Reha- und Wellnesseinrichtungen Einzug gehalten.
Ayurveda ist ein Lebenskonzept, das aus dem übernatürlichen Bereich stammt und aus dem die traditionelle indische Heilkunde ihr Wissen schöpft.
Unter anderem besagt Ayurveda:
Ayurveda erfreut sich mittlerweile auch in westlichen Ländern großer Beliebtheit, Deutschland eingeschlossen. Die Wirksamkeit des kompletten Medizinsystems des Ayurveda ist jedoch nicht nachgewiesen.
Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich auf 70 in Südasien von verschiedenen Herstellern produzierte ayurvedische Präparate bezogen, wurden Schwermetalle, wie Blei, Quecksilber und Arsen in einer potentiell toxischen Konzentration nachgewiesen.
Die Hälfte der Präparate wurde dabei sogar für Kinder empfohlen!
In Deutschland sind mehrere Vergiftungsfälle bekannt geworden.
Bei Patienten, die Produkte der ayurvedischen Medizin einnehmen, wird Ärzten dringend zur Entnahme von entsprechenden Blutproben geraten!
Zudem sind manche Ernährungsvorschriften ernährungswissenschaftlich fragwürdig, wie z.B. die Empfehlung keine Rohkost zu essen (Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE empfiehlt tgl. eine Portion Rohkost) und der Verzicht auf Nahrungsmittel wie Paprika, Kohl, Hülsenfrüchte usw.
Aus diesen Ausführungen ergibt sich, dass Ayurveda als allgemeines Behandlungskonzept zur Behandlung von Krankheiten und Störungen nicht geeignet ist.
Um eine Methode geistlich zu prüfen, müssen wir das dieser Methode zugrunde liegende Welt- und Menschenbild anhand des Wortes Gottes prüfen.
Die Vorstellung, dass der Mensch als Mikrokosmos eine Projektion des ihn umgebenden Makrokosmos (Universum) sein soll, ist unbiblisch. Gottes Wort offenbart uns, dass der Mensch als Ebenbild Gottes, des Schöpfers geschaffen wurde (1.Mose 1,27). Er ist kein Abbild der Schöpfung Gottes.
Zu dieser oben genannten sogen. Projektionslehre gehört die Vorstellung, dass ein bestimmter Teil des menschlichen Körpers seinerseits eine getreue Widerspiegelung des – Mikrokosmos - des Menschen nach Leib und Seele sei.
Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, welcher Körperteil das Medium ist, das einen genauen Einblick sowohl in seine verborgenen Organe und Krankheiten, als auch in seinen Charakter und psychischen Zustand vermittelt. Der Ayurveda benutzt hierzu den Puls. Er sucht mit Hilfe der Pulsdiagnostik nach den genannten Merkmalen.
Das ist diagnostische Zeichendeuterei ! (5.Mose 18)
Das Krankheitsverständnis eines Ayurveda unterscheidet sich grundlegend von einem naturwissenschaftlichen Krankheitsverständnis. Gesundheit bedeutet im Ayurveda, in Harmonie mit sich und seiner Umwelt zu sein. Das wird durch die Balance der elementaren Lebenskräfte erreicht, die auch Körpersäfte oder Doshas genannt werden.
Hier haben wir es mit einem unbiblisch-energetischen Weltbild zu tun. Dabei handelt es sich um den Glauben an eine unsichtbare, universelle Kraft oder Energie, die als letzte Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt stehen soll. Wir kennen solche Begriffe wie z.B. Tao, Prana (Hinduismus), Lebensenergie, Bioenergie, Reiki, Ying (negative Energie), Yan (positive Energie) aus anderen fernöstlichen Denksystemen.
Durch diese universelle „kosmische Kraft bestehe ein kosmischer Zusammenhang zwischen der Schöpfung (Universum und Natur) und den Menschen.
Im Ayurveda werden diese Energien als Doshas, elementare Lebenskräfte, bezeichnet.
Diese Sichtweise ist als unbiblisch abzulehnen. Gottes Wort offenbart uns, dass Gott nur den Leib aus der Erde bildete. Aus diesem Grund gibt es lediglich einen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Leib und der Erde, und zwar nur in materieller, physisch-chemischer Hinsicht, niemals aber in immaterieller metaphysischer Hinsicht.
Ayurveda ist eine alternativmedizinische Methode mit fernöstlichem Hintergrund. Da die unbiblische Wurzel (das Menschenbild) nicht von der Frucht (die ayurvedischen Heilmethoden) zu trennen ist, müssen wir sie als Christen ablehnen und über evtl. durchgeführte Anwendungen Buße tun.
Handbuch: Die andere Medizin Stiftung Warentest 1996 und 2005
Medizin und Weltbild Els Nannen 1996 (Vertrieb CDK e.V.)
Bayrischer Rundfunk
Apotheken Umschau und Gesundheit
Deutsches Ärzteblatt online 17.12.2004 http://www.aerzteblatt.de
Medienhinweis
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Dieser Artikel stammt aus: Alternativmedizin I Broschüre, DIN A5 28 Seiten Inhalt: Homöopathie - M. Weise Ayurveda - C. Müller
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